Montag, 23. April 2012

Wahn...

Aufgrund eines traurigen Krankheitsfalls eines Freundes habe ich mich in letzter Zeit  mit psychischen Erkrankungen beschäftigt. Dabei bin ich auf einen Tatbestand gestoßen, der sich getrost und ganz offensichtlich aber doch überaschender Weise auch von Einzelpersonen auf das Kollektiv der Matrix übertragen lässt. Dies will ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Auf psychosoziale-gesundheit.net können wir unter dem Stichwort Wahn folgendes Lesen:

"Obgleich ein Wahn meist rasch erkennbar und relativ sicher von anderen Symptomen zu unterscheiden ist, gibt es nicht einmal eine allgemein anerkannte Definition. Am besten nachvollziehbar heißt es: Wahn ist die krankhaft entstandene Fehlbeurteilung der Realität. An dieser Fehlbeurteilung wird mit absoluter Gewissheit und unkorrigierbar festgehalten, selbst wenn sie im Widerspruch zur Wirklichkeit, zur eigenen Lebenserfahrung und zum Urteil gesunder Mitmenschen steht.
Häufig will der Wahnkranke seine wahnhafte Überzeugung gar nicht korrigieren. Für ihn ist sie unerschütterlich und unanfechtbar. In seinem übrigen Denken vermag er dabei sogar folgerichtig zu urteilen.
So ist der Wahn nicht nur eine Störung des Denkens oder Urteilens. Er ist auch Ausdruck einer veränderten Umweltbeziehung. Und vor allem ist der Betroffene unfähig, dieses subjektive Bezugssystem, eigentlich ein "Wahn-Gefängnis" zu wechseln, seinen Wahn-Symptomen also zu entrinnen."

Eine Beschreibung der Matrix! Verblüffend. Weiter lesen wir:
 
"Die wichtigste Hilfe zum Verständnis eines Wahns für den ratlosen Gesunden im Umfeld eines solchen Kranken ist die Erkenntnis: Die Wahnwirklichkeit ist die einzige Wirklichkeit für den Betroffenen. Er ist völlig in seiner Wahnwelt gefangen. Manchmal mag er noch teilweise an der Realität der Gesunden teilnehmen. Doch sein Wahn ist, selbst wenn ihn das Erleben nicht völlig dominiert, der wichtigere Teil seines Lebens geworden. Das ist eine überaus schwierige Situation für alle Beteiligten.
Manchmal können sogar Wahn und Realität nebeneinander bestehen, ohne sich dabei zu stören. Damit lebt der Betroffene in zwei Welten: seiner Wahnwelt und der Wirklichkeit. Manchmal fließt auch alles ineinander."

Weiter schreibt der Autor: "Den Wahn in wenigen Sätzen zu erklären ist unmöglich. Dafür sorgen schon die zahlreichen Erscheinungsformen des Wahns:" 

Klimakatastropenwahn, Gleichstellungswahn, Weltverbesserungs- bzw. Welterneuerungswahn, nihilistischer Wahn (nichts sein), Linker Wahn, Rechter Wahn, Energiewendewahn, Kinder zum Staat Wahn, Mütter in die Erwerbsarbeit Wahn, Größenwahn, Gesundheitswahn, Ökowahn, mein Bauch gehört mir Wahn, Diskriminierungswahn, die Mehrheit hat Recht Wahn, Mohamed war friedliebend Wahn, Vorsorgewahn, Toleranzwahn und der schwerste und folgenreichste - der Gottlosigkeitswahn.

Hier kam nun ich ins Spiel, und habe dem Autor etwas in den Mund gelegt...mea Culpa.

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