Dienstag, 9. Juli 2019

Klimawandel, Erderwärmung - der Status Quo kurz beleuchtet und einsortiert.


Ich denke es wäre an der Zeit kurz zu formulieren über was wir „streiten“ und über was unsere Gesellschaft gespalten ist. Zunächst also zur Klärung einige Tatbestände die unstrittig sein sollten:

Klima ist der Versuch einer Beschreibung des typischen Wetters an einem speziellen geografischen Ort. Basierend auf einer 30 jährigen Beobachtung. Zu dieser Beschreibung gehören tages- und jahreszeitlich gemittelte Verlaufskennlinien (Gänge) relevanter Wetterdaten wie Temperatur, Wind, Sonnenstunden, Niederschlagsmengen und Arten und anderer meteorologischer Parameter. Aber auch Beschreibungen lokal vorkommender Besonderheiten wie Föhn, El Ninio  usw. und Beschreibungen und Statistiken über Extremwetterereignisse. Es gibt also viele Klimata. Jede Region, jeder Ort auf dieser Welt hat sein Klima - also sein typisches Wetter. Darüber hinaus gibt es sogenannte Klimazonen welche aus einer höheren Sicht Klimata typisieren.

Soweit d‘accord?

Die Klimata haben sich schon immer ohne menschlichen Einfluss geändert. Die Klimazonen haben sich schon immer ohne menschlichen Einfluss verschoben.  Es gab und gibt schon immer natürlichen Klimawandel. Dramatischen und schleichenden. Alle diese natürlichen Veränderungen der Klimata haben offensichtlich nie zu einem Kollabieren des Systems geführt.

Soweit d‘accord?

Vorgänge in der Atmosphäre sind äußerst komplex und nur unzureichend verstanden. Insbesondere sind nicht alle Einflussgrößen bekannt und schon gar nicht ihre Wechselwirkungen verstanden.
So gibt es viele Oszillationen welche einen Einfluss auf die Klimata haben.  Viele davon sind vieljährig, dekadisch oder haben sogar noch größere Wellenlängen. So dass sich 30-jährig definierte Klimata immer schon alleine aufgrund der Zeitverhältnisse verändern… Aber wir kennen nur einen Teil der relevanten Oszillationen. Nehmen wir z.B. die Meeresoszillationen. Hier kennen und beschreiben wir jene die eine maximale Wellenlänge in dekadischer Größenordnung haben. Die länger welligen können wir gar nicht kennen, weil wir das noch nicht so lange beobachten. Unter den bekannten zu nennen sind z.B. die  pazifische dekadale Oszillation (PDO) oder die arktische Oszillation. Aber auch sporadisch auftretende Phänomene ohne stabile  Oszillationswellenlängen wie El Nino spielen im Konzert mit. Es gibt viele astronomische Zyklen, darunter mehrere Sonnenzyklen die Einfluss auf das Wetter haben. Auch Geologische Zyklen insbesondere der Vulkanismus sowie Ausgasungen haben hohe Relevanz. Und es gibt viele Zyklen über deren Ursache wir nur spekulieren. Wie z.B. der mehrtausend jährige Zyklus aus Warm- und Eiszeiten. Nochmals. All das ist nur unzureichend verstanden und sollte uns eine gewisse Demut lehren.

Soweit d‘accord? 

Nach meiner subjektiven Meinung sollten bis hierher eigentlich alle gebildeten Menschen d’accord sein. Nach meiner Wahrnehmung sind sie es auch. 

Wir streiten also nicht über Klimawandel. Oder gar dessen Existenz. Die Basis unseres Streites ist die Hypothese einer steigenden mittleren Temperatur der Erdatmosphäre aufgrund der Klimasensitivität von CO2. Genauer - nur um jenes CO2, welches der Mensch durch sein Verhalten zusätzlich in die Atmosphäre einbringt. Wir streiten über die Belastbarkeit dieser Hypothese. Bei postulierter Akzeptanz der Hypothese streiten wir über die tatsächliche Größenordnung der Klimasensitivität und den Unsicherheitskorridor. Und wir streiten insbesondere über die  Größenordnungen und die Einordnung der damit einhergehenden Chancen und Risiken und wir sollten über die möglicherweise sinnvollen Handlungsoptionen streiten.

Soweit d‘accord?

Nach meiner subjektiven Meinung sollten bis hierher eigentlich alle gebildeten Menschen d’accord sein. Aber sie sind es eben nicht mehr. Ganz offensichtlich nicht. Objektiv. Unbestreitbar.

Wir brauchen jetzt den Konjunktiv: Dieser Streit wäre sinnvoll und gut. Er wäre einer aufgeklärten gebildeten Gesellschaft würdig. Er findet aber nicht statt. Im Gegenteil. Die wissenschaftliche Diskussion ist für abgeschlossen erklärt. Die Hypothese wird als gesicherten Wahrheit propagiert. (das ist unfreie Wissenschaft...) Das Risiko und der Alarm ist maximiert. Es geht um nichts weniger als um die Rettung des Planeten. Die Lösung ist alternativlos. (das ist undemokratisch…)
 
Und so sei sie verkündet - die alternativlose Lösung zur Rettung des Planeten: 

Dekarbonisierung der Gesellschaft. Koste es was es wolle.