Samstag, 27. Oktober 2012

Ein Linker erklärt uns Wirtschaftlichkeit...

Da war er. Der große Auftritt des Baden-Württemberger Verkehrsverhinderungsministers Hermann. Durfte er doch beim hochkarätig besetzten Wirtschaftsforum in Baden-Baden sprechen. Nach der Machtergreifung eine Gelegenheit für mich einmal genauer hinzuschauen, was die nun Mächtigen denn mit ihrer Macht tun.


Nun zunächst übte sich Hermann in zielgruppenorientierter Rhetorik. Also jene Form der Lüge, bei der nicht die eigene Überzeugung, sondern die Erwartungshaltung der Zuhörer bestimmend für den Inhalt ist. Ich habe mich über diese "Kunstform" schoneinmal in Gift und Kreide ausgelassen. So gab er von sich, dass auch in Zukunft die Autobauer ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaftskraft im Ländle seien und verwies auf die 280000 Arbeitsplätze im Bereich der Automobilindustrie. Dabei gab er sich sichtlich Mühe die Schaffenskraft der Ingenieure zu betonen und eine bescheidene Rolle der Politik an zumahnen, die technikneutral bleiben sollte. Aber dann kam der entscheidende Passus: "Wenn es Grenzwerte ..." -CO2!- "... für Verbrennungsmotoren gibt, wird die Herstellung alternativer Antriebe auch wirtschaftlich rentabel".

Nun fangen wir mal ganz Vorne an. Was ist wirtschaftlich rentabel? Wirtschaftlich rentabel ist es, wenn der notwendige Aufwand um ein Produkt an einem freie Markt erfolgreich zu etablieren geringer als der erzielte Ertrag ist. Wobei Aufwand und Ertrag in Geld bemessen werden. Freier Markt bedeutet, dass es einen Wettstreit der Produkthersteller auf diesem Markt gibt und der Verbraucher über Erfolg und Misserfolg und damit letztlich die Wirtschaftlichkeit entscheidet. Wettstreit bedeutet, dass jeder Produkthersteller versucht besser zu sein. Dieser Wettstreit führt zu Innovation und Selektion. Er ist es, der Wohlstand generiert.

Dass ein Linker nicht weiss was die Worte "frei" und "Markt" bedeuten ist weiter keine Überraschung. Dass Wettstreit pervertiert wird, in dem man gewisse Produkte, anstatt sie zu verbessern künstlich schlecht macht um damit andere Produkte in Relation zu verbessern ist auch keine Überraschung. Ebenso überrascht es nicht dass die Linke ihr Heil in der Regulierung anstatt in der Freiheit sieht. Dass dies, wie hier passiert, auch noch auf einem weiteren Unsinn, der CO2 Reduktionsreligion beruht macht die Angelegenheit nur noch delikater oder soll ich sagen - perverser? Aber dass Hermann dies alles rhetorisch unter dem Label "Technikneutralität der Politik" verkauft, schlägt dem Fass nun wirklich und vollends den Boden aus. Oder wird der Boden erst dadurch ausgeschlagen, dass er damit durchkommt?

Was diese "Wirtschaftlichkeit" dann in Konsequenz bedeutet erklärt uns das BMW-Vorstandsmitglied Herbert Diess auf selbiger Veranstaltung: Er erwartet, dass sich aufgrund der Ziele zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes "...unsere Fahrzeuge in den Herstellungskosten um 30 bis 40 Prozent verteuern!"

Ils sont fous, ces Allemands, kann man mit Anlehnung an Obelix nur konstatieren; die spinnen, die Deutschen.



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